Wertvolle Tipps für sicheres Skitourengehen

Wertvolle Tipps für sicheres Skitourengehen

Inmitten einer atemberaubende Natur, das Glitzern des frischen Schnees und der unendlichen Weite

Die pandemiebedingte Schließung der Skigebiete führte im letzten Winter zum Wiederaufleben des Skibergsteigens. Abseits der Pisten boomt der Individualsport. Das lässt sich nicht nur an den „wochenendlichen“ Autokolonnen ablesen, die sich an schönen Wintermorgen wie glänzende Bänder durch die weißglitzernde Landschaft schlängeln, sondern auch an den absoluten Verkaufszahlen des Sporthandels. „Einige Händler in Süddeutschland sprechen vom Faktor eins zu zehn“, so Stefan Herzog, Präsident des Verbands Deutscher Sportfachhandel und dessen europäischen Pendants Fedas. „Zehn Paar verkaufte Tourenski auf ein Paar Alpinski.“ Der Bereich Tourenski liegt im Gegensatz zu allen anderen Sportarten, bei denen man sich mit vielen Menschen auf engerem Raum bewegt, mit knapp 50 Prozent im Plus.

Das Comeback des Skibergsteigens

Der Freizeit-Wintersport verlagert sich bereits seit einigen Jahren in allen Alpenländern weg von der Piste hin ins freie Gelände. Die Pandemie hat diesen Retrotrend nun noch einmal befeuert. Das bedeutet ein Wiederaufleben des Skitourismus der frühen 60er-Jahre – ohne Lift, aber mit Fellen und eigener Muskelkraft. Damit wird es wieder möglich, abseits großer Menschenmassen im Schnee und mitten in unberührter Natur unterwegs zu sein.

Umdenken ist gefragt

Fluch und Segen zugleich. Aufgrund der Massen, die mittlerweile abseits unterwegs sind, ist von Bergeinsamkeit und Ruhe nicht mehr viel zu spüren. „Es wird einen großen Druck auf die Natur geben,“ sagt Pressesprecher Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein (DAV).

Hier ist Umdenken und Nachdenken in Bezug auf den schonenden Umgang von Ressourcen und den gesellschaftlichen, ökologischen und ethischen Status quo gefragt. Damit geht eine große Verantwortung der Skiindustrie, aber auch eines jeden einzelnen Tourengehers einher. Nicht nur am Berg, sondern bereits zu Hause.

Verantwortungsvolles und nachhaltiges Skitourengehen

Von der Ausrüstung über die Anreise bis zur Aufstiegsspur. Man hat die Wahl. Die Wahl für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit der Natur, den Mitmenschen und am Ende mit uns selbst. Hier findest du ein paar Gedankenanstöße und Richtlinien, wie du deine Freizeitaktivitäten im Einklang mit der Natur und deinen Mitmenschen ausüben kannst und dabei das gute Gewissen hast, das, was du liebst, zu bewahren und mit Rücksicht auf andere zu agieren.

Zu Hause:

  • Ausrüstung: Achte beim Kauf auf qualitativ hochwertige und langlebige Ausrüstung, die nach anerkannten Umwelt- und Sozial-Standards wie bluesign®, Grüner Knopf, Responsible Down Standard, Fair Wear Foundation etc. produziert wurde. Kaufe überlegt ein und frage dich, ob es wirklich ein neues Produkt sein muss oder ob du den Lebenszyklus deines alten Produktes durch gute Pflege und Reparatur noch verlängern kannst. Überlege dir, ob du für jede Sportart ein eigenes Produkt benötigst oder ob eine Multiuse-Lösung für unterschiedliche Sportarten am Berg auch für deinen Bedarf in der Stadt funktioniert. Achte zudem darauf, dass deine Produkte frei von PFC sind. Hier gibt es mittlerweile wirklich gute DWR-Lösungen, die auf schädliche Substanzen verzichten.
  • Nachhaltige Planung: Plane deine Touren mit Führern und Karten, die das DAV-Gütesiegel „Natürlich auf Tour“ tragen. Sie zeigen dir neben den Aufstiegsrouten zusätzlich auch Schongebiete und Schutzzonen der Wildtiere. Informiere dich über die Wettersituation und Lawinenlage. Überprüfe die Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit deiner Sicherheitsausrüstung. Dies sollte selbstverständlich sein. Ist es aber nicht.Laut einer Studie aus 2020 der DAV Sektion München in Zusammenarbeit mit der LMU München zum Verhalten von Skitourengehern am Taubenstein im Spitzingseegebiet geht alarmierend hervor:
  • Die Lawinenlage ist für die meisten Tourengeher tendenziell unbedeutend. Dabei wird jedoch durchgehend die aktuelle Lawinenwarnstufe unterschätzt und persönlich falsch eingeschätzt.
  • 29 Prozent waren völlig ohne Lawinen-Ausrüstung unterwegs, weitere sieben Prozent nur mit LVS-Gerät.
  • Der durchschnittliche Skitourengeher am Taubenstein übt seinen Wintersport auch bei objektiv schlechten Wetterbedingungen aus. Niedrige Temperaturen, Wind sowie Niederschlag sind für die Ausübung des Skitourensports nachrangig.
  • 63 Prozent der Tourengeher informieren sich erst im Gelände über die bestehenden Wald-Wild-Schongebiete.
  • Umweltschonende Anreise: Nutze die öffentlichen Verkehrsmittel oder bilde Fahrgemeinschaften für die Anreise.

Vor Ort:

  • Nutze offizielle Parkflächen: Parke nur auf ausgewiesenen Parkplätzen und achte darauf, weder Zufahrten oder Rettungsgassen zu blockieren noch auf Privatgrund oder Flächen des Naturparks zu parken. Du würdest das auch nicht wollen. Und die Strafen sind hoch.
  • Beschilderungen folgen: Beachte Markierungen, Hinweise und Routenempfehlungen des DAV-Projektes „Skibergsteigen umweltfreundlich“. So gehst du sicher, dich auf naturverträglichen Aufstiegsrouten zu bewegen.
  • Respektiere Schutz- und Schongebiete für Pflanzen: In Waldgebieten und an
  • der Waldgrenze auf üblichen Skirouten, Forst- und Wanderwegen bleiben, Abstand zu Baum- und Strauchgruppen halten und Aufforstungen und Jungwald schonen. Ein verantwortungsvolles Verhalten gegenüber dem Wald ist von großer Bedeutung. Oft scheint eine wunderschöne, schneebedeckte und vermeintlich freie Schneise die perfekte Abfahrtsroute zu sein. Hier sollte unbedingt bedacht werden, dass es sich um Aufforstungsflächen handeln kann, die dringend für die Verjüngung der alpinen Wälder zur Aufrechterhaltung aller Schutzfunktionen benötigt werden. Bei der Abfahrt über diese Flächen können mit den scharfen Kanten der Skier große Schäden an den Jungbäumen unter dem Schnee angerichtet werden. Diese Jungbestände sind auch oft der Aufenthaltsbereich von Wildtieren.
  • Respektiere Schutz- und Schongebiete für Tiere: Wildtiere sind grundsätzlich gut an die Jahreszeiten angepasst und fressen sich im Herbst Fettreserven an. Im Winter ist ihr oberstes Gebot: Kräfte sparen und Energieverbrauch gut einteilen! Futterstellen und Wege sind oft verschneit und machen das Überleben für Wildtiere zur Herausforderung. Generell brauchen Wildtiere in der Winterzeit viel Ruhe und sollen nicht gestört werden. Kommt nun zusätzlicher Stress, wie etwa aufgrund der Flucht vor Menschen hinzu, wird dies nicht nur für schwache und kranke Tiere zur tödlichen Gefahr. Bei einer Flucht steigt der Energieverbrauch enorm an und die Fettreserven werden drastisch reduziert. Deshalb: Lärm vermeiden, Wildtieren möglichst ausweichen, sie nur aus der Distanz beobachten, Futterstellen umgehen, Hunde anleinen.
  • Spezieller Schutz für Raufußhühner: Raufußhühner sind Überlebenskünstler, allerdings sind sie vom Aussterben bedroht! Jede Flucht im Winter kann ihnen das Leben kosten, deshalb sollten Gipfel, Rücken und Grate, an denen sie sich bevorzugt eingraben, im Hochwinter vor 10 Uhr und nach 16 Uhr gemieden werden.
  • Längere Verweildauer: Generell ist es nachhaltiger, eher mehrtägige Aufenthalte in einem Gebiet zu planen als häufige Tagestouren.
  • Pistenregeln: Beachte stets die lokalen Regelungen für Skitourengeher in Pistenskigebieten und die Verhaltensregeln für Skitouren auf Pisten. Eine gute Übersicht findest du auf den Seiten des DAV.
  • Halte alles sauber: Hinterlasse keine Abfälle in der Natur, denn er zerstört die organischen Kreisläufe und lassen Tiere und Pflanzen empfindlich darunter leiden. So macht bspw. eine Zigarettenkippe mit ihren bis zu 4000 Giftstoffen 50 Liter Wasser ungenießbar, Papiertaschentücher brauchen mindestens 3 Jahre, bis sie sich auflösen und Verpackungen aus Kunststoff verrotten überhaupt nicht. Mit unserem Drecksack kannst du ganz einfach deinen Müll sauber und geruchsneutral wieder vom Berg mitbringen und gehst damit als gutes Beispiel voran.

 

Lasst uns gemeinsam helfen, unsere Natur und Tierwelt zu schützen, damit wir und die nächsten Generationen noch viel Freude daran haben können. Rücksicht und Achtsamkeit schließt den Spaß an der sportlichen Betätigung nicht aus, sondern macht sie sogar wertvoller.

Auch wir versuchen unseren Beitrag dazu zu leisten, in dem wir im Rahmen unserer deuter Promise vielfältige Maßnahmen ergreifen, um langlebige, nachhaltige Produkte nach höchsten Umwelt- und Sozial-Standards zu produzieren und unseren eigenen CO2-Fußabdruck damit maximal zu reduzieren. Denn auch wir möchten helfen, unsere Natur und Umwelt für uns und die nachfolgenden Generationen zu bewahren.

Sieh dir gerne unseren umweltfreundlich produzierten Freescape Pro an. Das Hauptmaterial des Mehrtagesrucksacks für ambitionierte Skibergsteiger ist zu 100 % recycelt und bluesign® zertifiziert. Das bedeutet, dass der verwendete Stoff im Herstellungsprozess nachhaltig produziert wurde. Zudem ist der Freescape Pro wie alle anderen deuter Produkte PFC-frei.